Neues Kormoranmanagement in Baden-Württemberg:

Vogel des Jahres: Land will Kormoranen an die Federn
NABU fordert Besinnung auf die echten Probleme im (Fisch-)Artenschutz

Steinadler, Uhu, Luchs, Kormoran, Wolf, . – All diese Tierarten mussten in den vergangenen Jahrhunderten dafür büßen, dass sie dem Menschen
„etwas weg gefressen“ haben. Sie alle wurden im Ländle ausgerottet – und versuchen jetzt wieder zurückzukehren. „Es ist beschämend, dass wir in Baden-Württemberg offensichtlich noch immer keinen Platz für diese Tiere haben. Dass wir noch immer Angst haben, dass sie ,unser Eigentum‘ stehlen“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Dr. Andre Baumann. „Dabei ist die Rückkehr des Kormorans eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes. Der Kormoran gehört genauso hierher wie Rotkehlchen und Kohlmeise.“

Dass zahlreiche Fischarten ganz oben auf der Roten Liste stehen, sieht der
NABU mit großer Sorge. „Deshalb brauchen wir einen funktionierenden
Fischartenschutz. Was die Fische wirklich brauchen, sind naturnahe,
durchgängige und saubere Gewässer. Was sie nicht brauchen, ist eine
,Flinten-Ökologie‘, die sich auf den Kormoran als Sündenbock einschießt“, sagt Baumann. Der NABU lehnt ein „Management“ der Kormoranbestände vehement ab. Allenfalls kommt für die Naturschützer in Frage, Kormorane von besonders sensiblen Orten zu verscheuchen – etwa den Laichplätzen der Äschen. „Die Bestände einer Art insgesamt zu regulieren, ist alleine Aufgabe – und alleine Kompetenz – der Natur“, so Baumann.

Der NABU hat bereits wiederholt darauf hingewiesen, dass es keine Belege dafür gibt, dass der Kormoran das Aussterben einer Tierart zu verantworten haben könnte.

Rückfragen an Dr. Andre Baumann, mobil: 01520 / 984 70 11

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